Für wen gilt das Solargesetz Berlins?

Fast alle privaten Eigentümer sind von der Solarpflicht in Berlin betroffen, wenn ihre Gebäude eine Nutzungsfläche von mehr als 50 Quadratmetern besitzen. Maßgeblich für die Vorgaben ist der Baubeginn ab dem 1. Januar 2023. Diese Vorgaben beinhalten auch die Photovoltaik-Pflicht für Gewerbe.

Auf folgenden Gebäuden müssen laut der Photovoltaik-Pflicht in Berlin PV-Anlagen installieren werden:

• Neubauten: Mindestens 30 Prozent der Bruttodachfläche müssen mit Solarmodulen belegt sein.
• Bestandsgebäude: Eine Photovoltaikanlage wird erforderlich, wenn das Dach wesentlich umgebaut oder saniert wird.
• Gewerbe- und Industriegebäude: Diese sind ebenfalls von der Verpflichtung betroffen.

Für öffentliche Gebäude gibt es gesonderte Regelungen. In diesen Fällen ist nicht das Solargesetz ausschlaggebend. Stattdessen sind Vorgaben im Berliner Klimaschutz- und Energiewendegesetz (EWG Bln) festgehalten.

Welche Ausnahmen von der Solarpflicht in Berlin gibt es?

Unter bestimmten Bedingungen ist in Berlin eine Befreiung von der Solarpflicht möglich. Das gilt für Folgendes:

• Denkmalschutz: Gebäude, die unter Schutz stehen, sind ausgenommen.
• Tiefgaragen und unterirdische Bauten: Für sie gibt es keine Verpflichtung zur Installation.
• Garagen und Nebenanlagen: Falls das Hauptgebäude bereits mit PV ausgestattet ist, entfällt die Solarpflicht in Berlin für Nebengebäude.
• Technische Einschränkungen: Falls bauliche oder statische Gründe eine Installation verhindern, ist kein Handeln erforderlich.
• Nordausrichtung: Gebäude mit ungünstiger Dachausrichtung sind von der Solarpflicht Berlins befreit.
• Unbillige Härte: Falls die Installation zu unverhältnismäßigen Kosten führt oder baulich nicht umsetzbar ist, können sich Eigentümer befreien lassen.

Ist eine vollständige Befreiung nicht möglich, stehen Alternativen wie Fassaden-PV oder Solarthermieanlagen zur Verfügung. Sie werden in bestimmten Fällen angerechnet, sodass Eigentümer etwas flexibler sind.

Solarpflicht für Neubauten in Berlin: Was ist zu beachten?

Neubauten müssen laut dem Solargesetz mindestens 30 Prozent der Bruttodachfläche für Photovoltaik nutzen. Zur Bruttodachfläche zählen laut der Solarpflicht in Berlin:

• Die gesamte überbaute Dachfläche
• Dachüberstände ohne Dachrinne
• Alle nutzbaren Dachsegmente

Als Baubeginn gilt der Start der Bauarbeiten. Wurde vor 2023 nur das Grundstück vorbereitet, aber erst später mit dem Bau begonnen, greift die Solarpflicht Berlins.

Was gilt laut dem Solargesetz Berlins für Bestandsgebäude?

Eine Sanierung oder ein Umbau des Dachs führt zur Pflicht, eine PV-Anlage zu installieren. Das betrifft insbesondere folgende Umbau- und Sanierungsmaßnahmen:

• Erneuerung der wasserführenden Schicht
• Aufstockung des Gebäudes
• Sanierung von mehr als 50 Prozent der Dachfläche
• Umbaumaßnahmen zur Schaffung neuer Wohneinheiten

Bei Bestandsgebäuden gibt es jedoch eine alternative Regelung zur Flächenvorgabe, die sich Eigentümer zunutze machen können.

• Ein- und Zweifamilienhäuser benötigen eine Anlage mit mindestens zwei Kilowatt Leistung.
• Mehrfamilienhäuser mit bis zu fünf Wohneinheiten müssen drei Kilowatt installieren.
• Bei sechs bis zehn Wohneinheiten beträgt die Mindestleistung sechs Kilowatt.

Diese Regelung soll Eigentümern von Bestandsgebäuden mehr Flexibilität bieten und hohe Kosten vermeiden.

Solarpflicht in Hamburg und anderen Bundesländern

Auch andere Bundesländer haben ähnliche Regelungen eingeführt. In Hamburg gilt eine vergleichbare Solarpflicht:

• Neubauten müssen mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden.
• Bei Bestandsgebäuden gilt die Pflicht für umfassende Dachsanierungen.

Neben Berlin und Hamburg haben auch Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern Vorschriften zur Photovoltaik-Nutzung erlassen.

Da jedes Bundesland eigene Vorgaben hat, sollten Eigentümer vor der Planung eines Neubaus oder einer Sanierung prüfen, welche gesetzlichen Regelungen für ihre Region gelten.

Wie lässt sich die Solarpflicht in Berlin wirtschaftlich umsetzen?

Berlin zählt zu den Regionen Deutschlands, die von zahlreichen Sonnenstunden profitieren. Deswegen lohnen sich Solaranlagen. Kombinieren Eigentümer eine PV-Anlage mit einem Speicher, optimieren sie die Nutzung des erzeugten Stroms und senken langfristig Energiekosten.

Wer die hohen Investitionskosten vermeiden möchte, kann auch eine Dachfläche für Photovoltaik verpachten. Dadurch entfällt die Anfangsinvestition, während trotzdem von den Vorteilen der Solarpflicht in Berlin profitiert wird. Möchten Sie wissen, wie viel Ihre Dachfläche wert ist? Nutzen Sie unseren Pachtpreis-Rechner, um einen Anhaltspunkt zu erhalten!

Was Eigentümer rund um die Solarpflicht Berlins beachten müssen

Die Solarpflicht in Berlin ist eine gesetzliche Vorgabe und gleichzeitig eine Chance für Eigentümer, langfristig von niedrigen Stromkosten zu profitieren. Während gesetzliche Anforderungen und Ausnahmen klar geregelt sind, bleibt die Umsetzung individuell – sei es durch den Eigenbetrieb einer Anlage oder eine wirtschaftlich attraktive Pachtlösung.

Wer jetzt handelt, kann frühzeitig von Förderprogrammen und sinkenden Technologiepreisen profitieren. Lassen Sie sich beraten und prüfen Sie, wie sich die Solarpflicht in Berlin auf Sie auswirkt und wie Sie Ihre Dachfläche wirtschaftlich optimal nutzen.

FAQ zur Solarpflicht in Berlin

Muss ich laut dem Solargesetz Berlins eine Solaranlage installieren, wenn mein Dach verschattet ist?

Falls eine PV-Anlage aufgrund dauerhafter Verschattung keinen wirtschaftlichen Ertrag erzielt, ist eine Befreiung möglich. Voraussetzung ist der Nachweis, dass eine wirtschaftliche Nutzung nicht möglich ist.

Gibt es Förderungen für die Umsetzung der Photovoltaik-Pflicht in Berlin?

Sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene sind Programme zur finanziellen Unterstützung von PV-Anlagen vorhanden. Die KfW bietet Zuschüsse und günstige Kredite an, zudem gibt es regionale Förderprogramme.

Was passiert, wenn ich die Solarpflicht in Berlin nicht einhalte?

Eigentümer, die die gesetzlichen Vorgaben nicht umsetzen, müssen mit Sanktionen oder Bußgeldern rechnen. Die Behörden haben sogar das Recht, eine Nachrüstung anzuordnen.

Können Solarthermieanlagen als Alternative zur Photovoltaik-Pflicht in Berlin genutzt werden?

In bestimmten Fällen wird eine Solarthermieanlage angerechnet. Die Entscheidung hängt von den baulichen Gegebenheiten ab und muss mit den zuständigen Behörden abgestimmt werden.

Sind Fassaden-PV-Anlagen eine Alternative zur Dachinstallation laut dem Solargesetz in Berlin?

Falls eine Dachinstallation nicht möglich ist, sind PV-Module an der Fassade eine Alternative. Diese Lösung ist für Gebäude mit ungünstiger Dachausrichtung oder baulichen Einschränkungen geeignet.